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Im Garten gibt es das angesagte “Cradle-to-Cradle”-Prinzip (“von der Wiege zur Wiege”), den Rohstoffkreislauf, schon lange. Nach dem Verblühen, der Ernte oder unmittelbar vor der nächsten Gartensaison werden die pflanzlichen Überbleibsel ("Gartenabfälle") dieser Saison über die Kompostierung zum Ausgangsstoff (Humus und Nährstoffvorat) für die Pflanzen der nächsten Saison. Kompostierung ist ein nachhaltiges Verfahren. (aktualisiert am 06.2.2022)
→ Kompostierung im Garten - wozu?
→ Kompostierung im Garten - wie?
→ Kompost im Garten ausbringen
Die Kompostierung dient einerseits der umweltfreundlichen Entsorgung (im Sinne von Aufräumen), der Umwandlung (Rotte) und anschließenden Wiederverwertung von organischen "Wertstoffen", beispielsweise von pflanzlichen Abfällen wie Rasenschnitt, Laub, Gehölz-Schnittgut, die im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse anfallen, aber auch von pflanzlichen Küchenabfällen.
Das Endprodukt einer fachgerechten Kompostierung, der Kompost, ist ein sehr wertvoller organischer Dünger und Bodenverbesserungsstoff (Humuslieferant), den man im eigenen Garten oder in Kübeln und Balkonkästen ausbringt oder zur Herstellung von Pflanzerde/Blumenerde verwenden kann.
Die Ausgangsmaterialien bestimmen die Qualität des fertigen Kompostes.
Die Kompostqualität wird durch das Ausgangsmaterial und die Rottebedingungen bei der Kompostierung bestimmt.
Von den weniger geeigneten Materialien gibt man nur kleine, haushaltsübliche Mengen zum Kompost. Fallen größere Mengen an, sollte man sie lieber in die Biotonne/Altpapier geben.
Erläuterung:
Ein bisschen Einpackpapier schadet der Qualität des Kompost nicht, aber ansonsten gehört Papier in die Altpapiersammlung und nicht auf den Komposthaufen. Auch Kaffeesatz und Teereste sollten nur in kleinen, haushaltsüblichen Mengen auf den Kompost, da sie mit Zink und Kupfer belastet sind. Schnittblumenabfälle, Balkonblumen und Topfpflanzen können mit Pflanzenschutzmitteln oder Stauchemitteln behandelt worden sein, die später nicht in einen Kompost für das Gemüsebeet sollten.
Ja, Grasschnitt eignet sich sehr zur Kompostierung und bringt sogar wertvollen Stickstoff in den Kompost. Allerdings legen sich die flachen Grashalme sehr dicht aufeinander, wodurch der Kompost - wenn man ausschließlich Grasschnitt verwendet - zuwenig belüftet ist und dann nicht rottet, sondern fault.
Am besten wird Grasschnitt mit strukturgebenden Materialen, die weniger stickstoffhaltig sind, wie Gehölzschnitt oder Stroh gut durchmischt.
Grasschnitt sollte mit gröberen Materialien gemischt werden.
Der Vorteil von Kompostbehältern (geschlossen oder nur mit Seitenelementen) gegenüber offenen Mieten (Komposthaufen ohne Umrandung) ist die Platzersparnis und der "aufgeräumtere" optische Eindruck. Außerdem werden Komposthaufen, die nicht nur breit, sondern auch hoch sind, bei der Rotte wärmer, was mehr Unkrautsamen und Krankheitskeime abtöten hilft.
Modern sind Thermokomposter/Schnellkomposter (wie beispielsweise der Thermo-Komposter von Neudorff*). Die Rotte im geschlossenen Behälter (Thermokomposter) verläuft jedoch i. d. R. nicht schneller (Testergebnisse des Instituts für Bodenkunde und Pflanzenernährung der Versuchsanstalt für Gartenbau an der FH Weihenstephan), doch der Kompostplatz sieht ordentlich aus.
Aber eigentlich ist ein Kompostbehälter aus Latten oder Metall für eine gute Kompostierung völlig ausreichend - die Belüftung und damit die Rottebedingungen sind in der Regel sogar besser. Wie gut die Rotte verläuft und wie sehr sich der Kompost erhitzt (und damit beispielsweise Wurzelunkräuter und Krankheitssporen abtötet), hängt eher vom Kompostvolumen ab. Je größer das Volumen, desto wärmer wird der Komposthaufen und desto besser und schneller die Rotte.
Wenn man sich für einen Holzkomposter entscheidet, sind Latten aus schwer verrottbaren Holzarten wie Lärche empfehlenswert, weil sie länger halten.
Noch wichtiger als das Material ist aber für die meisten Gärtner und Hobbygärtner, dass der Kompostbehälter ein problemloses Befüllen und eine einfache Entnahme des fertigen Kompostes ermöglicht. Man sollte also beispielsweise eine Seite öffnen können oder Latten herausnehmen können, ohne dass die ganze Konstruktion zusammenbricht.
Zu empfehlen ist die Abdeckung des Kompostes - entweder mit einem Deckel oder einem Kompostvlies -, damit nicht Regenfälle die Nährstoffe ausschwemmen oder der Kompost zu nass und damit sauerstoffarm (und in Folge faulig) wird. Andererseits muss bei lange anhaltender Trockenheit und trockenem Kompostgut (viel Holz und wenig Grünes) gelegentlich gegossen werden bzw. der Deckel beim nächsten Regen abgenommen werden.
Zusätze zum Kompost wie Kompoststarter, Kompostbeschleuniger, Kalk u. ä. sind für die Kompostierung in der Regel überflüssig. Auch muss man keine Kompostwürmer dazugeben - die siedeln sich schnell von alleine an. Wichtig ist, dass durch eine gute Durchmischung strukturbildender und feuchterer Bestandteile genügend Luft im Kompost ist, also zum Beispiel Gras und Küchenabfälle mit Holzhäcksel mischen.
Durchmischung vielfältiger Ausgangsstoffe ist in, Schichtenbilden ist out!
Vor dem Ausbringen - besonders von Frischkompost - wird das Material mit einem Kompostsieb durchgesiebt.
Frischkompost, der noch nicht ganz verrottet ist, kann verwendet werden, aber man darf ihn nicht zu tief einarbeiten. Er eignet sich allerdings nicht für Wurzelgemüse, Zwiebeln und Kohl.
Reifekompost hat man in der Regel nach einem Jahr Kompostierungszeit. Länger sollte man aber nicht warten, denn mit noch längerer Rottezeit nimmt die Qualität eher ab.
Kompost sollte nur in kontrollierten Mengen ausgebracht werden, denn er ist nährstoffreich und wirkt wie ein Dünger. Viele Gartenböden, besonders Gemüsebeete, sind durch jahrelange sehr reichliche Kompost- und Stallmistgaben vor allem mit Phosphat überversorgt.
Optimal wäre es, die Kompostgaben und sonstige Düngung an die Ergebnisse einer Bodenuntersuchung anzupassen. Im Durchschnitt zu empfehlende Mengen sind bei Gemüse 1 bis 3 l/m2 vor jeder Gemüsekultur, bei Stauden, Gehölzen und Rasen 1 - 2 l/m2. Nach einer Kompostdüngung muss kein Volldünger, sondern je nach Bedarf nur Stickstoff und Kali zugedüngt werden. Genaue Angaben erhält man, wenn man sowohl den Boden als auch den Kompost untersuchen (→ Bodenuntersuchung) lässt.
Anders wird beim No-Dig-Gemüseanbau verfahren: Bei dieser Anbauphilosophie wird einmal pro Jahr relativ viel Kompost auf das Beet ausgebracht und ansonsten nicht gedüngt. Der Boden wird nicht umgegraben, damit die nützlichen Bodenlebewesen da bleiben, wo sie sich angesiedelt haben. Der Boden wird fortlaufend bedeckt gehalten (Gemüse pflanzen, Gründüngung, Mulch). Ziel ist es, die Bodenlebewesen gut zu ernähren, damit diese nicht nur die Pflanzen ernähren, sondern auch Dauerhumus herstellen, so wird gleichzeitig die Nährstoffauswaschung verhindert und Kohlendioxid im Boden gebunden.
Gartenabfälle und halbgarer Kompost lassen sich alternativ auch gut in einem Hochbeet oder Hügelbeet verstecken, bis sie verrottet sind.
Wem der Platz für die Kompostierung ausgeht, der kann halbreifen Kompost im Hochbeet oder Hügelbeet unterbringen.
→ Wie man ein Hochbeet baut
→ Wie man ein Hügelbeet anlegt
Kompostbehälter aus Metall
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