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Biologischer Pflanzenschutz

Biologischer PflanzenschutzBiologischer Pflanzenschutz 

Was ist das?  Vorbeugen  Nützlinge

Was ist das?

Viele Hobbygärtner verstehen unter biologischem Pflanzenschutz alle Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Pflanzen außer "Pflanzenschutzmittel". Dazu muss man aber wissen, dass alle Mittel, die behaupten gegen Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge wirksam zu sein, Pflanzenschutzmittel sind - auch die umweltgerechten Pflanzenschutzmittel müssen ein Zulassungsverfahren durchlaufen. Die Deklaration als Pflanzenschutzmittel bescheinigt dann ihre Wirksamkeit und ihre Unbedenklichkeit (innerhalb der festgelegten Richtlinien). Auch Kaliseife-Pflanzenschutzpräparate (im Grunde eine Art Schmierseife) zur Blattlausbekämpfung sind Pflanzenschutzmittel, obwohl sie nützlingsschonend und für den Anwender unbedenklich sind (außer er/sie hätte eine Allergie gegen Seife oder trinkt davon). Apropos “nützlingsschonend”: Auch nützlingsschonende Mittel, genauso wie Wasser, können einen negativen Einfluss auf Nützlinge haben - doch ist der i. d. R. so gering, dass sich die Nützlingspopulationen rasch wieder erholen.

 

Biologischer Pflanzenschutz im engeren Sinne ist der gezielte Einsatz von gezüchteten Nützlingen, um Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen - in diesem Bereich war das frühere Institut für Gemüsebau unter Dr. F.-W. Frenz an der Fachhochschule Weihenstephan sehr aktiv, inzwischen werden Nützlinge* von Nützlingsproduzenten sogar über Amazon (*Werbepartnerlink zu Amazon.de) angeboten.

Beispiele für Biologischen Pflanzenschutz im engeren Sinne sind das Ausbringen von:

  • Florfliegen, Schlupfwespen, Gallmücken u. a. gegen Blattläuse
  • Raubmilben Phytoseiulus persimilis gegen Spinnmilben
  • Schlupfwespen Encarsia formosa gegen Weiße Fliege
  • Raubmilben Amblyseius u. a. und räuberische Blumenwanzen gegen Thripse
  • Nematoden gegen Dickmaulrüssler-Larven

Vorbeugen

Vorbeugen ist auch im Garten besser als Heilen.

Pflanzen, deren natürliche Ansprüche an Standort und Pflege erfüllt werden, werden seltener krank oder Opfer von Schädlingen. Gemüse und Obst sollten beispielsweise immer einen offenen, sonnigen Standort im Garten erhalten, denn sie benötigen viel Licht und Luft.

Der Boden sollte nicht zu schwer sein und auch nicht  zu Staunässe neigen. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob der Boden zu sauer oder zu kalkreich ist, ob er nährstoffarm oder überversorgt ist. Sowohl schlecht, als auch zu gut ernährte Pflanzen werden eher Opfer von Krankheiten und Schädlingen.

Pflanzen sollten nicht zu eng stehen, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann und sie immer schnell abtrocknen. Pilzkrankheiten können sich nämlich nur auf feuchten Pflanzen ansiedeln, deshalb ist auch die Überdachung bei Tomaten eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen gefürchtete Pilzkrankheiten wie  die Kraut- und Braunfäule. Auch mit fachkundigen Schnittmaßnahmen an Obstgehölzen wird durch die bessere Durchlüftung die Gefahr eines Befalls durch Pilzkrankheiten reduziert.

Sehr wichtig ist auch die Förderung von Nützlingen im Garten. Dazu muss man sie aber erst einmal kennen. Es lohnt sich, sich mit den Nützlingen und Schädlingen in seinem Garten vertraut zu machen, denn nicht alles, was da krabbelt, ist ein Schädling und muss bekämpft werden. Damit Marienkäfer und andere natürliche Helfer des Hobbygärtners schon früh im Garten zu Hilfe kommen können, kann man ihnen das Überwintern im Garten erleichtern, indem man Verblühtes, Totholz und Reisighaufen wenigstens an einigen Stellen im Garten über den Winter belässt statt alles schon im Herbst ratzikahl aus dem Garten zu entfernen. Ersatzweise bzw. und zusätzlich kann man auch einen speziellen Insektenunterschlupf (“Insektenhotel”) aufstellen. Damit sich die heimischen Nützlinge im Garten richtig wohl fühlen und immer genug Pollenfutter finden, sollte man auch bei der Gehölz- und Blühpflanzenauswahl auf Vielfältigkeit achten. Von Spätwinter bis zum Spätherbst sollten Pflanzen im Garten blühen - und nicht nur hochgezüchtete Sorten, sondern auch heimische Blühgehölze, Kräuter, Stauden und Blumen.

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Neues aus dem biologischen Pflanzenschutz:

Biologische Kirschfruchtfliegenbekämpfung. Die Biologische Bundesanstalt veröffentlichte auf der Entomologentagung 2003 erste vielversprechende Versuchsergebnisse zur biologischen Bekämpfung der Kirschfruchtfliege mittels Nematoden (Fadenwürmer). Die Fadenwürmer befallen die Larven der Kirschfruchtfliege in der Erde und infizieren sie mit einem Bakterium, so dass die Larven sich nicht zu einer Puppe und dem Falter weiter entwickeln, sondern absterben. Die Fadenwürmer lassen sich gut im Labor züchten (Nützlingszucht). Sie sollten ausgebracht werden, wenn sich die Larven der Kirschfruchtfliege im Frühsommer in der Erde verkriechen, um sich zu verpuppen.

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